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Die Corona-Pandemie und die beiden damit verbundenen Lockdowns haben im Tischtennisbezirk Ludwigsburg Spuren hinterlassen. Ein Blick auf die Mannschaftsmeldungen der Spielzeiten 2019/20 bis 2021/22 zeigt ein deutliches Minus im Nachwuchsbereich. Dabei sind Mädchen- wie Jungenteams gleichermaßen betroffen. Dagegen ist bei den Erwachsenen zumindest Stand jetzt nur ein vergleichsweise geringer Schwund erkennbar.

Die Saison 2019/20 konnte noch bis zum März 2020 wie geplant durchgeführt werden und kann somit als Ausgangspunkt für die Auswirkungen der Corona-Krise im Bezirk Ludwigsburg dienen. Damals waren 22 Mädchen- und 130 Jungenteams gemeldet worden. Nun, zwei Jahre und zwei Lockdowns später, sind es nur noch 17 beziehungswiese 101. Das macht ein Minus von 23 beziehungsweise 22 Prozent. Dabei diente die Krise als Katalysator für eine schon vorher bestehende Negativentwicklung, da seit der Saison 2016/17 die Anzahl der Klubs ohne eigene Jugendmannschaft deutlich zugenommen hat. Aktuell ist fast jeder dritte Verein ohne ein eigenes Nachwuchsteam. Bei den Damen blieb die Anzahl der Mannschaften hingegen trotz Krise konstant (jeweils 20), bei den Herren ging sie nur um sechs Prozent zurück (2019/20: 196, 2021/22: 185).

Die Zahlen bei den Erwachsenen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Meldungen zu einem Zeitpunkt erfolgen mussten, als die meisten Klubs ihre Spielerinnen und Spieler noch nicht wieder in der Halle begrüßen konnten. Der Trainingsbetrieb ist immerhin erst wieder seit einigen Wochen möglich. So kann es gut sein, dass der Moment der Wahrheit erst zum Start der Vorrunde im September kommt und noch die eine oder andere Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet wird. Beim Nachwuchs sieht es hingegen schon jetzt düster aus. Insgesamt zehn Monate Zwangspause seit März 2020 haben tiefe Spuren hinterlassen. Viele Kinder und Jugendliche haben sich wohl entweder anderen Hobbys zugewandt, ganz mit dem Sport aufgehört oder zumindest den Weg zurück in die Halle noch nicht gefunden. Die Vereine konnten abgesehen von Onlineangeboten auch nicht viel dagegen tun, von der Gewinnung neuer Spielerinnen und Spielern ganz zu schweigen. Dadurch war auch die Kompensation von Wechseln des Nachwuchses in den Erwachsenenbereich nicht möglich.

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Dabei trifft es nicht alle Vereine im gleichen Maße. Von den Klubs in der näheren Marbacher Umgebung haben beispielsweise der TSG Steinheim und der TV Großbottwar in der Summe vier beziehungsweise drei Teams verloren. Besser steht die TTG Marbach/Rielingshausen da. Die Schillerstädter haben jetzt sogar eine Mannschaft mehr als noch vor zwei Jahren. Bereits in der vergangenen Spielzeit waren alle aktiven Spielerinnen der PSG Ludwigsburg nach Marbach gewechselt, sodass hier eine zweite Damenmannschaft gemeldet werden konnte. Danach löste sich die Tischtennisabteilung der PSG auf. Dasselbe Schicksal ereilte dieses Jahr den TSV Benningen und den VfB Tamm. Wie die TTG ist auch der TTV Erdmannhausen recht glimpflich durch die Krise gekommen. Aktuell hat man lediglich ein Team weniger als in der Spielzeit 2019/20. Dabei nahm zwar die Anzahl der Mädchenteams ab, dafür konnte mit dem älter werdenden Nachwuchs sowie diversen Neuzugängen erst eine und jetzt sogar zwei Damenmannschaften gemeldet werden. So sind mit Sabrina Stickel und Emilia Goerlich nun zwei erfolgreiche Jugendspielerinnen voll und ganz im Erwachsenenbereich angekommen. Verstärkungen kamen durch Juli Albrecht vom TV Markgröningen, Charlotte Bredow vom TuS Freiberg sowie Laura Hicking und Petra Ludwig (beide TTV Pleidelsheim).

Immerhin hat der Verband TTBW die Zeichen der Zeit erkannt und stellt in den kommenden beiden Jahren insgesamt 100.000 Euro für Projekte der Mitgliedergewinnung bereit. Dabei soll zunächst der Fokus auf den Nachwuchsbereich gelegt werden. Wie die Bezirke und Klubs diese Mittel einsetzen, bleibt ihnen überlassen. Denkbar sind beispielsweise Schul-AGs oder Minimeisterschaften. Dafür benötigen die Vereine Personal und das wird wohl der Knackpunkt sein, denn mit den finanziellen Mitteln kann nicht überall ein hauptamtlicher Trainer installiert werden. Ganz im Gegenteil wird es hier darauf ankommen, ehrenamtliche Helfer zu finden, die ihre Zeit und ihr Engagement in den Dienst des Vereins stellen.

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