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Zum Abschluß der Hinrunde in der Kreisklasse C2 kassierte die zweite Herrenvertretung daheim gegen den souveränen Spitzenreiter TSG Steinheim V eine herbe 1:9-Klatsche. Die Derbyniederlage des TTV war aufgrund der eindeutigen Kräfteverhältnisse erwartbar gewesen. Doch zumindest in zwei Partien war Spannung bis zum Schluß gegeben.

TTV-Akteur Burkhard Nelissen rüttelte in seinem Einzel gegen den in dieser Saison noch ungeschlagenen Bernhard Watzl am Nymbus der Unbesiegbarkeit des Steinheimers. Bis in den Entscheidungsdurchgang hinein verlangte der Erdmannhäuser Watzl alles ab. Letztlich waren es nur zwei Punkte, die Nelissen von einer Sensation trennten: Mit 11:9 entschied der TSG-Spieler die Begegnung in Durchgang Nummer fünf für sich.

Eine geradezu irrwitzige Partie lieferten der Steinheimer Frederic Gushurst und der Erdmannhäuser Michael Ruddat ab. Zunächst hatte Ruddat mit 2:0 in den Sätzen geführt, ehe Gushurst besser in die Partie fand und mit seinen präzisen Angriffsschlägen ein ums andere Mal punktete. Die logische Konsequenz war der fünfte Durchgang. Hier sah der Steinheimer beim Zwischenstand von 10:5 bereits wie der sichere Sieger aus. Fünf Matchbälle am Stück, was sollte da noch groß schiefgehen? Immerhin betrug die rechnerische Chance, dass der Erdmannhäuser fünf Punkte am Stück macht, gerade einmal lächerliche drei Prozent. Doch mit dem Mute der Verzweiflung und riskanteren Rerurns schaffte es Ruddat tatsächlich doch noch, zum 10:10 auszugleichen und die anschließende Verlängerung mit 13:11 für sich zu entscheiden. Ein Wahnsinnspiel hatte am Ende einen überraschenden Sieger gefunden.

Der einzige anwesende Erdmannhäuser Fan hätte nach eigenen Angaben "vor dem fünften Satz keinen Pfifferling mehr auf diesen Ruddat gesetzt". So kann man sich manchmal irren. Der Fan sorgte übrigens auch für den lustigen Moment des Tages: Als Jonas Stark in seinem Einzel gegen Wolfgang Kandler zu einer sehr hohen Bogenlampe ansetzte, dachte Kandler eigentlich, dass der Ball ins Aus gehen würde. "Der kommt noch", rief der Zuschauer. Der Steinheimer reagierte geistesgegenwärtig, setzte nach einem kurzen Sprint zum Schmetterschlag an und machte den Punkt. Alle Beteiligten nahmen es mit Humor und bewiesen damit, dass es bei einem Derby nicht immer bierernst zugehen muß.