• weber_joachim_08
Die erste Herrenmannschaft ist durch einen 4:0-Achtelfinalerfolg beim TTC Oberderdingen III in die nächste Runde des Bezirkspokals der Kreisligen A und B eingezogen. Angesichts der Tatsache, dass die Gastgeber aktuell die Kreisliga A3 anführen und die Gäste in der Kreisliga A2 Zweiter sind, war der deutliche Ausgang sehr überraschend. Auch wenn sich die TTV-Spieler von der langen Anreise nicht abschrecken ließen, so hoffen sie doch im Viertelfinale auf ein Heimspiel, da weite Fahrten inzwischen zu einer ungeliebten Tradition geworden sind.

Zwischen Erdmannhausen und Oberderdingen liegen ungefähr 53 Kilometer Straße. Mit dem Auto braucht man eine knappe Stunde. Rein von der Entfernung her gibt es somit deutlich bessere Lose. Und es ist nicht das erste Mal, dass der TTV auf große Fahrt durch den Bezirk Ludwigsburg geschickt wird. In der Vorsaison durfte man zum TSV Grossglattbach fahren und schied dort mit 2:4 aus. In der Spielzeit 2015/16 ging es nacheinander zum TSV Aurich (4:1), TSV Grossglattbach II (4:1) und zu den TTF Gündelbach II (4:2). Alles lange Fahrten, die nicht jeder berufstätige Amateurspieler unter der Woche auf sich nehmen will. Das dachte sich wohl auch Peter Schreiber. Die Nummer zwei des TTC Oberderdingen III begleitete vor Kurzem seine Tochter Joëlle, die beim TSV Vellberg spielt, zur Verbandsklassepartie gegen den TTV Erdmannhausen. In Vellberg traf er dann TTV-Jugendleiter Matthias Hiller und erkundigte sich bei diesem nach der Aufstellung für das Pokalduell der beiden A-Ligisten. Hiller antwortete wahrheitsgemäß, dass der TTV ungeachtet der langen Anreise in Bestbesetzung antreten würde.

Und so kam es, dass sich Schreiber in seinem Einzel mit dem Erdmannhäuser Topspieler Oliver von Schaewen messen musste. Mehr als ein Satzgewinn war für den Oberderdinger nicht drin und so behielt von Schaewen letztlich relativ klar mit 11:5, 6:11, 11:5 und 11:6 die Oberhand. Weiterhin punkteten für den TTV in den Einzeln Joachim Weber und Steffen Schmautz, die sich gegen Stephan Lange bzw. Marco Bauer durchsetzten. Dabei musste Schmautz über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen, ehe er als Sieger den Tisch verlassen konnte. Den Schlusspunkt das Duo von Schaewen/Schmautz durch ein 3:0 gegen Lange/Bauer. Die Partie war nach 45 Minuten vorbei, womit die Gäste mehr Zeit mit der Anreise als mit dem eigentlichen Wettkampf verbrachten. Daneben gab es aber noch einige weitere bemerkenswerte Besonderheiten. So ist die Halle des TTC Oberderdingen eine Gastwirtschaft mit integriertem Übungsraum, also eine Art Vereinsheim. Schnitzelgeruch schlägt einem entgegen, der Umkleideraum für Gäste ist eine Art Abstellraum mit Dusche. Der Boden in der kleinen Halle ist sehr schnell, man muss direkt angreifen, da zögerliches Spiel sofort bestraft wird. In jedem Fall ist es ein Erlebnis, einmal dort gespielt zu haben.